Die Schibulskis

05 März 2015

Dürfen die das?

Irgendwo in Hamburg in einer Strasse mit wenig Durchgangsverkehr reiht sich ein gutbürglicheres Reihenhaus an das andere. In einem dieser Gebäude hat eine Firma ihren Sitz, wo jeder konserative Arbeitgeber ob der Arbeitsweise sich nur verzweifelt die Haare raufen würde.



Nach dem überraschenden Aus von GameOne Ende letzten Jahres sah man sich bei der Produktionsfirma RocketBeans genötigt,zu überlegen, wie man zukünftig seinen Lebensunterhalt weiter verdienen könnte. Und was macht man, wenn man nichts vernünftiges gelernt hat, aber trotzdem schon eine große Fanbase um sich gescharrt hat? Man knüpft dort an, wo man aufgehört hat.

Wie gut, das die heimlichen Fernsehstars Krätschmer, Gardé, Bomhoff und Budiman schon seit geraumer Zeit ihr Anarchoformat RocketBeans auf Youtube gelauncht hatten.

Wie bringt man das ganze nun online an den Mann/die Frau? Eine eigene Serverinfrastruktur war für die kleine Produktionsfirma um Geschäftsführer Arno Heinisch finanziell nicht zu wuppen und so entschloß man sich, mit dem amerikanischen Mitmachstreamfernsehen Twitch zu kooperieren.
Das man sich ausgerechnet die Amazontochter ausgesucht hat ist kein Zufall: Twitch bringt es mittlerweile auf knapp 140 Millionen Visits im Monat und ist damit in den Top10 der weltweit meist besuchten Webseiten.

Unglaubliche 50.000 Zuschauer verfolgten die Auftaktsendung "BohnJour" und in der Woche schwanken die Streamabrufe zwischen 3000 und 12000. Am Wochenende schauen sich in Spitzenzeiten knapp 20000 Leute an, wie die Hamburger Schulfreunde und ihre Entourage Videospiele spielen, Bier trinken, Pizza und Bohnen mit Speck in sich reinschaufeln und anscheinend auch noch davon leben können. Da kann man schon ein wenig neidisch werden.

Das im Hintergrund auch gearbeitet wird, mag man kaum glauben. Und doch läuft der Stream 24 Stunden, 7 Tage die Woche. Man setzt auf einen Mix aus Livesendung und Aufzeichnungen. Damit das alles reibungslos läuft, braucht man schon etwas an Manpower.

Auch wenn es sich hier so schön liest, vieles scheint bei den Rocketbeans mit heißer Nadel gestrickt. Ja, es gibt mittlerweile einen festen Sendeplan, was dann allerdings in den einzelnen Formaten läuft, wirkt teilweise improvisiert.

Da sitzen dann drei bärtige Männer bei "MoinMoin" und erzählen Blödsinn. Auch wenn ich mich wiederhole: Die verdienen damit Geld!

DÜRFEN DIE DAS?

Ja, dürfen sie.

Es klingelt. Meine Wüstenrotberaterin ist da.
Ende der Durchsage!

Rocketbeans auf Twitch

RocketBeans Homepage


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