Die Schibulskis

13 Januar 2013

Pädagogisch wertvoll

Unser Lütter ist süchtig. Süchtig nach Leo Lausemaus. Ein Kinderbuch. Hat ihm die Oma immer abends kurz vorm Einschlafen vorgelesen. Zum Geburtstag fands die bucklige Verwandtschaft lustig, ihm gleich fünf Bücher davon zu schenken. Natürlich ist der Kurze vor Freude ausgeflippt.
Die Geschichten sind teilweise wirklich putzig und schön gezeichnet. Da gibt es z.B. “Leo Lausemaus will nicht schlafen”, “Leo Lausemaus will nicht essen”, “Leo Lausemaus will nicht baden”, “Leo Lausemaus wünscht sich eine Schwester” usw. Wobei wir das letztere nicht haben und mich mal brennend interessieren würde, wie die das in einem Kinderbuch erklären. Sei´s drum, ich lese es ihm ja auch gerne vor, weil er schon mit der kleinen Maus sehr mitfühlt; zieht eine Schnute, wenn Leo traurig ist, oder lacht laut, wenn der Nager mal wieder irgendwelches irrwitziges Zeug macht.



Dann war ich letztens in der Spielwarenabteilung bei Karstadt und da gab es dann tatsächlich Leo-Lausemaus-Hörspiel-CD´s. Sohnemann hat zu seinem 2-jährigen so einen tragbaren Kindercdspieler mit vielen großen Knöpfen zum drauf-rum-hauen bekommen, also habe ich mal den Datenträger käuflich erworben. Das war so ca. vor vier Wochen.


Stand heute ist mein Nervenkostüm mittlerweile löchriger als ein Schweizer Käse. Die CD läuft in Dauerrotation 24/7. Aber das ist nicht das eigentliche Problem. Das kann ich alles noch ertragen. Was in mir aber neurale Explosionen auslöst, ist die Sprecherstimme von Leo. Wie üblich bei Hörspielen gibt es da den/die ErzählerIn. In diesem Fall ist es ein Mann mit einer angenehmen Baritonstimme, dem ich stundenlang zuhören könnte und der seinen Job wirklich gut macht (aber wer bin ich schon, als das ich das beurteilen könnte?). Dann gibt es noch Mama und Papa Lausemaus, wobei letzterer immer wirklich nur 2 – 3 Gastsätze bekommen hat und die Muttersprecherin sichtlich bemüht ist, für ihren Lohn auch gute Arbeit abzuliefern.

Tja, und dann ist da noch Leo.


Kennt Ihr noch Pippi Langstrumpf? Die Serie, die damals im Kinderprogramm der Öffentlich-Rechtlichen lief? - alles andere gab es ja da noch nicht - Dann kennt ihr auch noch Tommy und Annika. Ob ihr es jetzt glaubt oder nicht, die Quäke von Annika (hysterisch) ist äqualivent zu dem des Leo´s auf der CD.
Auf der CD sind vier Folgen und eine davon heißt “Leo hat schlechte Laune”. Leo will dies und das nicht, Leo will eine Ente, Leo will ein Eis, Leo will Karusselfahren, Leo will nicht vom Karussel herunter, Leo will nicht nach Hause. Meine Finger zittern jetzt schon wieder vor Wut, während ich diese Zeilen schreibe.  Ich weiß ja, das die Autoren es wirklich gut gemeint haben, das Kindern beigebracht werden soll, auf Ihre Eltern zu hören, keinen Unsinn zu machen, also der ganze pädagogisch wertvolle Schmusekurs, ABER:

Wenn das mein Sohn gewesen wäre, dann hätte ich ihn nach so einem Tag pädagogisch wertvoll den Arsch versohlt.


Im übrigen sind weitere Leo-Lausemaus-Bände in Vorbereitung:


Leo Lausemaus und sein erstes Tattoo
Leo Lausemaus überlebt eine Alkoholvergiftung
Leo Lausemaus und der Banküberfall
Leo Lausemaus und seine Abenteuer bei Facebook
Leo Lausemaus beantragt Hartz4

Ich bin raus…

1 Kommentar:

  1. *kicher* Tja, Kinder zu haben erweitert den eigenen Horizont ganz ungemein ;-) Alles wird gut....oder vielleicht auch nur anders? Liebe Grüße, Nicole

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