Die Schibulskis

15 Februar 2014

Outing

Ich kann nicht mehr. Es muß jetzt einfach raus. Ich habe jahrelang diese Bürde mit mir rumgetragen und jetzt ist der Zeitpunkt, wo ich es einfach nicht mehr leugnen kann:

MEIN NAME IST PIETSCHI UND ICH BIN SPÜLMASCHINENSÜCHTIG!




Es hat alles vor etlichen Jahren angefangen. Früher war ich noch Spüler im Handbetrieb. Dann kam ein Umzug und eine Küche musste her. Ab diesem Zeitpunkt ging es bergab. Im ersten Moment war ich skeptisch: Konnte eine Maschine so gut spülen wie ich?

Sie konnte.
Gläser ohne irgendwelche Schmierstreifen, blitzblankes Geschirr, lupenreine Teller, der Geruch von sauberem Gewaschenen. Der Dampf, der aufstieg, nachdem das Programm durchgelaufen war und man die Tür öffnete. Manchmal drückte ich sogar den noch warmen Pizzateller an meine Wange - ein ungemein beruhigendes Gefühl.

Die Jahre gingen ins Land und ich wusch nur noch selten mit der Hand und überließ der Maschine den Rest. Wenn ihre roten Lämpchen vorwurfsvoll aufleuchteten, fütterte ich sie liebevoll mit dem Spezialsalz, das sie so gerne mochte, und Klarspüler.

Nachdem ich berufsbedingt wieder umziehen mußte, konnte die Küche leider nicht mitziehen. Der Abschied von meiner geliebten Spülmaschine war enorm schmerzhaft.

Da wurde mir klar: Hier stimmte was nicht. Ich war süchtig. Auch hier in meiner neuer Heimat steht wieder so ein Teufelsding. Es hat sich nichts geändert. Es ist schlimmer geworden.

Ich spüle gar nicht mehr mit der Hand.
Ich stelle die Maschine an, wenn sie halbvoll ist, nur um das hypnotische "tacka-ta-tack" der Sprühdüsen zu hören.
Ich warte gespannt auf den magischen Moment wo es "klack" macht und das Padfach aufgeht.
Mein Verbrauch ebendieser Tabs ist der eines starken Rauchers.

Ich brauche Hilfe!

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